Verweigerung der Pflege

Verweigerung der Pflege

Es ist durch ausüblich, dass Menschen mit Demenz Pflegeleistungen verweigern. Verschiedene Stadien der Krankheit können verschiedene Gründe für die Pflegeverweigerung verursachen. Da Ihre Absichten gut sind, kann es sich für Sie als Betreuungsperson entmutigend anfühlen. Eine Facette ist die Realität der Krankheit zu akzeptieren. Die Person mit Demenz könnte mit der Pflegeverweigerung verschiedene Dinge zum Ausdruck bringen: ihre Leugnung des körperlichen oder geistigen Verfalls, ihre mangelnde Einsicht in die Situation, ihre Angst vor der Zukunft oder ihre Erwartung von einem Stigma von anderen.

Äußeren Sie Ihre Sorge.

Nähern Sie sich dem Thema behutsam an und lassen Sie die Person wissen, dass Sie sich Sorgen um sie machen. Seien Siefreundlich und unterstützend während des Gesprächs.

Bringen Sie Ihre Unterstützung zum Ausdruck.

Sagen Sie der Person, dass Sie in ihrem Team sind und das Beste für sie wollen. Das wahrgenommene Stigma der Demenz kann sich verstärken, wenn man nur über Symptome und Verhaltensweisen spricht, die man erlebt und von denen man glaubt, dass sie durch Demenz verursacht werden.

Verlagern Sie den Fokus von Problemen auf Lösungen.

Die Angst vor Demenz könnte das Verständnis für die Unterstützung, welche Freunde und Familie bieten können, trüben. Die Bewältigung schwieriger Situationen ist hart, aber alleine noch schwerer. Nähern Sie sich dem Thema mit der Frage an, wie Sie die Situation gemeinsam bewältigen können, und reduzieren Sie das nicht auf lästige Symptome und Verhaltensweisen, die Sie erleben.

Bleiben Sie ruhig, wenn Sie über die Situation sprechen.

Bereiten Sie sich auf viele Gespräche vor, da es eine gewisse Zeit dauern kann, bis die Person erkennt, was vor sich geht. Wenn die Gespräche, die Sie führen, unangenehm sind, kann die Person zögern, zu Ihnen zu kommen, wenn sie bereit wäre, darüber zu sprechen. In einem späteren Krankheitsstadium versteht die Person vielleicht nicht mehr, was vor sich geht, was zur Verweigerung der Pflege führen kann. Sie kann sich bevormundet oder herumkommandiert fühlen, oder sie interpretiert die Umwelt falsch. Alle diese Gründe können mit dem Gefühl verbunden sein, die Kontrolle zu verlieren. In der DemiCare-App "Körperlich aggressives Verhalten" gibt es ein eigenes Rollenspiel, in dem Sie das Szenario einer Person mit Demenz, die sich weigert zu waschen, nachspielen können.

Seien Sie flexibel.

Sie haben vielleicht einen engen Zeitplan für Dinge, die Sie für einen Tag geplant haben und wenn die Person sich weigert, ein Bad zu nehmen, wie Sie es geplant haben, ist es verständlich, dass Sie genervt sind. Es mag frustrierend sein, Pläne zu ändern, aber wütend zu werden, hilft nicht. Bleiben Sie ruhig und denken Sie darüber nach, wie Sie Ihre Pläne ändern können: Vielleicht kann ja für heute eine schnelle Wäsche ausreichen?

Halten Sie die bisherigen Routinen aufrecht.

Es kann für den Menschen mit Demenz verwirrend sein, wenn man die Routinen seines täglichen Lebens verändert. Wenn Sie  normalerweise nach dem Abendessen einen gemeinsamen Spaziergang machen, kann der Versuch, die Person zu zwingen, Sie zu einem Spaziergang während des Tages zu begleiten, verwirrend sein und somit zur Ablehnung führen.

Geben Sie nicht auf.

Sanfte Motivationsansätze könnten helfen, also geben Sie nicht sofort auf. Wenn die Person sich weigert, etwas zutun oder in einer bestimmten Situation aggressiv wird, lenken Sie sie ab und versuchen Sie es später erneut.

Lassen Sie der Person die Wahl.

Entscheidungen überlassen kann helfen, das Gefühl der Kontrolle über die Situation zu bewahren. Denken Sie daran, Fragen zu stellen, bei denen Sie jede Antwort akzeptieren können. Anstatt zu fragen: "Was möchtest du essen", wo eine mögliche Antwort „nichts“ sein könnte, versuchen Sie es mit: -"Willst du Brot oder Haferbrei?"

Verwenden Sie einfache Phrasen.

Wenn Sie jemanden bei täglichen Aktivitäten unterstützen oder coachen, verwenden Sie einfache Sätze mit weniger Raum für Missverständnisse. "Hier ist die Seife." "Wasch deinen Arm."

Fördern Sie Unabhängigkeit.

Machen Sie die Situation zu etwas, das die Person bewältigen kann. Zum Essen können Sie Fingerfood servieren unddie Hand der Person sanft auf oder neben das Essen legen. Legen Sie dieKleidung in der Reihenfolge auf, wie sie angezogen werden soll, um ein Anziehen der Unterwäsche überdie Hose zu vermeiden. Versuchen Sie, an Situationen zu denken, in denen diePerson ihre Unabhängigkeit verliert. Wie können Sie die Unabhängigkeit durchbestimmte Vorbereitungen erleichtern?


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